Persistenz des Sehens

Persistenz des Sehens (englisch Persistence of Vision) ist ein im 19. Jahrhundert etablierter Terminus, um die realitätsnahe Bewegungswahrnehmung beim Ansehen bewegter Bilder zu erklären, beispielsweise im Film oder Fernsehen. Im Deutschen werden in diesem Zusammenhang häufig auch die Bezeichnungen Nachbildwirkung oder Trägheit des Auges verwendet. Die traditionelle Erklärung behauptet dabei, dass ein wahrgenommenes Bild nach seinem Verschwinden auf der Netzhaut für eine gewisse Zeit fortbestehe und mit dem folgenden Bild zu einer Einheit verschmelze, was die Wahrnehmung einer nahtlosen Bewegung bewirke. Dieses Erklärungsmodell ist durch neuere Erkenntnisse widerlegt, hält sich aber hartnäckig in der Literatur.[1]

Als Ursache, warum bewegte Bilder einen realen Eindruck vermitteln, sind zwei getrennte Aspekte von Bedeutung: Erstens, warum eine Sequenz von Bildern zu einem Bild verschmilzt und zweitens, warum auf diesen Bildern wiedergegebene Bewegungen, die nicht kontinuierlich und stetig wiedergegeben werden, dennoch realitätsnah erscheinen. Letzteres wird durch die stroboskopische Bewegung erklärt. Für den ersten Punkt, also um sequentielle Bilder zu einem Gesamtbild zu verschmelzen, müssen sie in ausreichender Frequenz wiederholt werden. Damit sie flimmerfrei wahrgenommen werden, muss diese über der Flimmerfusionsfrequenz liegen.[2] Die Bezeichnungen „Persistenz des Sehens“, „Nachbildwirkung“ und „Trägheit des Auges“ werden nun teilweise nur auf diesen Aspekt bezogen. Dabei ist die Bezeichnung „Nachbildwirkung“ allerdings sehr unglücklich, da retinale Nachbilder hierbei keine Rolle spielen.[3]

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Anderson1993.
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen NicholsLederman1980.
  3. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen LuckHollingwort2008.

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